Ich bin jetzt seit dem 1. September hier in Ecuador. Der Weg hierher war manchmal nicht so einfach. Zum einen saß ich sehr oft in der Straßenbahn, um mich von der Tropenmedizinerin impfen zu lassen. Zum anderen habe ich für das Visum ewig in Warteschleifen gehangen und musste sogar nach Berlin fahren, um es dort abzuholen. Als dies dann erledigt war, habe ich meine letzten Tage in Deutschland damit verbracht, letzte Vorbereitungen zu treffen und mich, nicht ohne Tränen, von meinen Freunden zu verabschieden. Mittwoch Nacht bin ich dann mit meiner Familie zum Flughafen nach Düsseldorf gefahren. Nachdem ich auch meine Familie noch ein letztes Mal umarmt hatte, bin ich mit drei anderen Freiwilligen zuerst nach Amsterdam geflogen. Dort haben wir die anderen getroffen und sind dann zu Zwölft in den Flieger nach Quito gestiegen. Nach elf Stunden sind wir gelandet und wurden dann vom Flughafen zu einer Unterkunft gebracht, wo wir die nächsten beiden Tage unter der Betreuung von FIIDES verbracht haben.

Am ersten Abend sind wir direkt nach dem Essen eingeschlafen, weil viele von uns wegen des Jetlags ziemlich müde waren. Der nächste Tag brachte dann auch die ersten Herausforderungen mit sich. Das Treppensteigen wurde wegen der Höhe plötzlich anstrengend und es war gewöhnungsbedürftig, das Klopapier in den Mülleimer anstatt in die Toilette zu werfen, da dies hier üblich ist. Auch sehr anders ist das Essen, welches meistens sehr lecker schmeckt. Vor allem das Gemüse, die Früchte und die Säfte, die es fast zu jeder Mahlzeit gibt, überzeugen mich sehr. Während des Camps haben wir uns noch mal auf die kommenden zehn Monate vorbereitet und sehr interessante Informationen erhalten. Außerdem haben wir am Abend zusammen gesungen und mehr oder weniger talentiert Salsa getanzt. Am dritten Tag haben wir erstmalig unsere Unterkunft verlassen und sind zum Supermarkt gegangen, wobei mir zum ersten Mal bewusst geworden ist, dass ich jetzt wirklich hier bin.

   

Am Nachmittag wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt. Dadurch, dass ich noch fast kein Spanisch kann, kamen dann die ersten Kommunikationsschwierigkeiten auf. Kati und ich können uns in unserer Gastfamilie zum Glück auch mit Englisch und ein paar Brocken Spanisch verständigen. Das Wochenende haben wir zuerst mit dem Auspacken unseres Koffers verbracht. Am Sonntag hatte dann unsere Gastschwester Geburtstag und wir haben mit ihren Cousinen und Cousins Fußball und UNO gespielt.

Am Montag bin ich dann sehr freundlich im Projekt empfangen worden. Wir sind drei Freiwillige an der Schule María Troncatti. Meistens bereite ich zusammen mit Linde Materialien für den Englischunterricht vor, weil wir beide eine Englischlehrerin unterstützen. In einem Klassenraum haben wir unsere eigene Idee umgesetzt und die Gegenstände dort mit englischen Begriffen beschriftet.

   

Mittlerweile fahre ich alleine mit dem Bus zum Projekt. Ich muss zwar nur zwei Stationen fahren, aber ich bin trotzdem jedes Mal sehr erleichtert, an der richtigen Haltestelle anzukommen. Der Straßenverkehr ist hier nämlich deutlich chaotischer als in Deutschland. Außerdem fallen direkt die vielen Straßenhunde auf, die man hier überall sieht. Die Menschen begegnen einem sehr freundlich und vor allem die herzlichen Umarmungen zur Begrüßung sind mir sehr sympathisch. Ich werde die nächste Zeit damit verbringen, weiter Spanisch zu lernen und Ecuador näher kennenzulernen und freue mich schon sehr darauf!!

Liebe Grüße aus Ecuador

Emma


3 Kommentare

Ukrike Hettich · 16. September 2022 um 01:10

Liebe Emma, wie schön, von Dir zu hören! Du hast ja schon eine sehr spannende Zeit hinter Dir. Ich wünsche Dir weiter einen guten Start und freue mich über weitere Erzählungen! Herzlichst Ulrike

Barbara Hettich · 16. September 2022 um 17:17

Wie schön,von Dir zu hören.Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Spanisch lernen und viele schöne Begegnungen mit interessanten Menschen
Liebe Grüße Bärbel

Dorothee Senn · 17. September 2022 um 19:07

Liebe Emma,

vielen Dank für Dein interessantes und sehr lebendiges Erzählen. So viel Neues für Dich, bestimmt ist jeder Tag aufregend, ich wünsche Dir weiterhin viele freundliche und zugewandte Menschen und eine ganz schöne und wertvolle Begegnungen und Situationen.

Ganz liebe Grüße aus Esslingen senden Dorothee und Michel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.