Neujahrsschwimmen
Das neue Jahr haben ich und ein paar meiner Mitbewohnerinnen mit einem Neujahrsschwimmen im Atlantik gestartet. Am ersten Januar hatte es stark geregnet und nach dem Fußweg hin zu dem Strand, an dem wir schwimmen wollten, waren wir schon kühl und durchnässt. Immerhin kam uns das Meer dann nicht mehr so kalt vor. Wir hatten recht große Wellen, die ein richtiges Schwimmen unmöglich machten, aber dennoch verbrachten wir einige Minuten im Wasser.
Nazaré
Mitte Januar fuhr ich zusammen mit meinen Mitbewohnerinnen Greta, Laura und Maria, sowie einer weiteren deutschen Freiwilligen, Charlotte, nach Nazaré, eine Stadt etwas über eine Stunde nördlich von Lissabon. In Nazaré gibt es zwischen Oktober und Februar Monsterwellen mit Höhen bis zu 30 Metern zu sehen. Die Durchschnittswelle in dieser Zeit liegt bei 14 Metern. Leider hatten wir kein großes Glück und die Wellen, die wir sahen, waren maximal 10 Meter groß. Aber auch diese Wellen waren schon beeindruckend anzusehen. Spannend waren auch die Surfer, die von Jetskis in die Wellen gezogen werden. Das ist beim sogenannten Tow-in surfing üblich, denn die Wellen sind zu hoch, um normal mit dem Surfboard zu starten. Es gibt sogar Varianten, bei denen der Surfer mit einem Hubschrauber in die Wellen geflogen wird. Genauso ziehen die Jetskis die Surfer auch aus den Wellen heraus, bevor diese über ihnen bricht.
In Nazaré haben wir uns neben dem bekannten Strand auch die Altstadt angeschaut und eine Festung besichtigt, in denen viele Surfboards ausgestellt waren. Den Abend haben wir in einem Café verbracht, ehe es mit dem Bus zurück nach Hause ging.
Weitere Ausflüge und Aktivitäten
Im Januar habe ich auch einige Museen besucht, darunter die Innenräume des Torre de Belém und das Museu Colecão Berardo. Letzteres finde ich sehr empfehlenswert. Zu sehen ist zeitgenössische Kunst mit Ausstellungsstücken von bekannten Künstlern wie Picasso und Warhol. Auch schön war das Pantheon in Lissabon, bei welchem man auf das Dach kann.
Mitte Januar war ich zusammen mit meinen Mitbewohnerinnen Greta und Maria im Nationalpalast von Queluz („Das Versailles Portugals“). Das ist ein wunderschöner Palast mit einem Spiegelsaal und vielen weiteren royal aussehenden Räumen und einer tollen Gartenanlage. Wir hatten das Glück, dass der Palast so gut wie leer war und ich zusammen mit Greta in den Sälen tanzen konnte – nun, immerhin haben wir es versucht, aber ich bin eine grauenhafte Tänzerin.
Besonders gefallen im Januar hat mir das Töpfern, welches ich gemeinsam mit Freundinnen gemacht habe. Der Mann, dem die Töpferwerkstatt, in der wir getöpfert haben, gehört, ist Amerikaner, konnte aber recht gutes Deutsch sprechen und lernt gerade Portugiesisch. Er erzählte, dass er aus Los Angeles kam und dort am Strand gewohnt hatte. Die Stimmung in der Werkstatt war entspannt, während immer wieder junge Leute ein- und ausgingen, etwas töpferten oder anmalten. Wir hatten freie Hand darüber, was wir machten. Ich töpferte eine Schale mit kleinen Fischen am Boden. Diese muss aber noch angemalt werden.
Camp
Ende Januar fuhr ich mit meiner Arbeit nach Óbidos, eine Stunde nördlich von Lissabon. Óbidos ist eine Kleinstadt und gilt als besonders malerisch und gut erhalten. Die Stadt befindet sich innerhalb von Burgmauern, auf denen man komplett um die Stadt laufen kann.
Zusammen mit den Kindern und meinen Mitarbeiter:innen, war ich in einer Pilgerhalle untergebracht, wo wir auf dem Boden und in Schlafsäcken schliefen. Es war nicht besonders bequem – das Problem war aber die Kälte. Schon tagsüber war es in Óbidos sehr kühl, nachts aber wurde es in der Halle, in der wir schliefen, unerträglich, denn sie wärmte sich auch tagsüber nicht auf. Bei vier bis acht Grad war das Schlafen nicht besonders angenehm. Immerhin empfanden es die Kinder als nicht allzu schlimm. Ich aber musste am ersten Morgen erstmal untersuchen, ob ich noch alle Zehen besaß. Carla, meine Mit-ESKlerin aus Spanien, und ich trugen irgendwann all unsere Kleidung, um uns warm zu halten.
Das Essen während des Camps haben wir selbst zubereitet. Wir bekamen aber auch viel Unterstützung von der Gemeinde, die uns so viel Gebäck zukommen ließ, das wir gerade einmal die Hälfte essen konnten.
Tagsüber verbrachten die Kinder ihre Zeit mit dem Lösen von Aufgaben, die Schnitzeljadg-ähnlich waren. Ich hatte in der Zeit die Möglichkeit Óbidos zu erkunden. Ich fand die kleine Stadt wunderschön und etwas näher konnte ich sie kennenlernen, als am vorletzten Abend die Patronin Anna gefeiert wurde und wir zum Stadtfest eingeladen waren.
Erwartungen an Februar
Ich freue mich schon darauf meine getöpferte Schüssel anzumalen und später auch mit nach Hause zu nehmen. Ich hoffe auch, dass es etwas wärmer wird, denn obwohl es in Lissabon wärmer ist als in Óbidos, wären ein paar Grad mehr schon schön.