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Bedeutung der Freiwilligendienste für Open Door International e.V. (ODI)

Zweck des Vereins Open Door International e.V. (ODI) ist die Förderung des internationalen Austauschs und des interkulturellen Verständnisses. Freiwilligendienste sind neben den Schüleraustauschprogrammen ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von ODI. Die Freiwilligendienste verstehen wir als pädagogisch begleitete Lerndienste, die den internationalen Austausch und die interkulturelle Verständigung fördern und damit unseren Zielen und Satzungszwecken dienen.

Wir nehmen die Freiwilligendienste als große Bereicherung wahr, da durch den kontinuierlichen und intensiven Austausch mit den Partnerorganisationen und Menschen in den Einsatzländern, insbesondere des Globalen Südens, der interkulturelle Austausch nachhaltig vertieft wird. Durch diesen permanenten Kontakt sind ein Perspektivwechsel und die Überwindung von Vorurteilen und Stereotypen möglich.
Freiwilligendienste bieten darüber hinaus jungen Menschen, für die ein Schüleraustausch nicht mehr infrage kommt, einen Zugang zu unserem Verein. Dies steigert die Wahrnehmung von ODI und der Vereinsziele. Es freut uns, auf diese Weise noch mehr motivierte Botschafter:innen in die Welt hinaus zu schicken, die sich für interkulturelle Verständigung einsetzen.

ODI versteht sich als Türöffner für seine Freiwilligen, denen wir gemeinsam mit unseren Partnern die Möglichkeit geben möchten, einzigartige neue Erfahrungen zu machen und Kenntnisse zu erlangen sowie diese durch die konstante pädagogische Begleitung während des Freiwilligendienstes und im Anschluss daran zu reflektieren. Interkultureller Austausch und Globales Lernen im Sinne von globaler Verantwortung und Nachhaltigkeit sind dabei die Maximen, nach denen wir uns ausrichten. Die Freiwilligen sollen mit offenen Augen und Ohren durch diese Tür treten – ein Schritt in einen Raum, der ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Kompetenzen vor allem in interkultureller Hinsicht zu entdecken, diese auszubauen und sich entwicklungspolitischen Themen in ihrer eigenen Geschwindigkeit und ihrer Neigung entsprechend zu widmen. Unser Verein ermuntert die Freiwilligen, sich in das Vereinsleben von ODI und den Diskurs im Verein einzubringen und sich darüber hinaus entwicklungspolitisch zu engagieren.

Unsere wichtigsten inhaltlichen Ziele, die wir mit dem weltwärts Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erreichen möchten, sind:

Interkulturellen Austausch fördern:

Hauptziel unseres Vereins ist es, die Verständigung der Menschen untereinander durch interkulturellen Austausch zu fördern und zu stärken. Die Freiwilligen erhalten durch das Leben im Globalen Süden und auch in anderen europäischen Ländern eine neue Perspektive und eine andere Sicht auf eigene Lebensumstände, Wertvorstellungen und persönliche Bedürfnisse.

Vorurteile überwinden:

Offenheit, gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung interkultureller Vielfalt soll durch die Auseinandersetzung mit den eigenen Vorurteilen und die Reflexion unterschwelliger Diskriminierungsformen geweckt werden. Im Rahmen eines Freiwilligendienstes kommt es zu Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Kulturen. Neben der bewussten Wahrnehmung der Unterschiedlichkeit dieser Kulturen möchten wir den Fokus immer wieder auf die Gemeinsamkeiten dieser Kulturen, vor allem über Landesgrenzen hinweg, lenken. Dies kann neue Denkstrukturen ermöglichen, welche die alten Kategorien und Schubladen nicht mehr benötigen.

Gemeinnützige Projekte unterstützen und Kompetenzen erweitern:

Unsere Freiwilligen unterstützen gemeinnützige Projekte vor Ort und übernehmen zusätzliche Aufgaben, für die die jeweilige Partnerorganisation keine Kapazitäten hat. Die Freiwilligen engagieren sich für andere Menschen und tragen mit dazu bei, die Idee eines freiwilligen Engagements auch innerhalb der europäischen Länder und denen des Globalen Südens zu fördern und zu stärken. Sie bereichern die Arbeit durch eigene Ideen und Aktivitäten und können so neue Kompetenzen aufbauen. Es werden soziale Fähigkeiten, wie der Umgang mit Konflikten und Kooperationsbereitschaft, erlernt. Die Reflexion des eigenen Verhaltens im Projekt und in der Gemeinschaft der Freiwilligen bedeutet auch Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. In dieser Verantwortungsübernahme werden die Freiwilligen hinsichtlich der Nachhaltigkeit des eigenen Handelns in Bezug auf ökologische Fragestellungen, aber auch in Bezug auf die gelebte Vielfalt der Kulturen durch Kontextualisierung der globalen Zusammenhänge bestärkt. Einige Freiwillige erhalten im Rahmen ihres Aufenthaltes Impulse für ihre zukünftige berufliche Orientierung.

Entwicklungspolitisches Interesse wecken:

Mit dem Aufenthalt in einem Land des Globalen Südens im Rahmen des weltwärts Programmes wird ein kritischer Blick auf die Welt geweckt. Neben dem interkulturellen Lernen soll das Globale Lernen durch die Reflexion der eigenen Werte, vor allem vor dem Hintergrund der erlebten Realitäten, mit denen sich die Freiwilligen in ihren Aufnahmeländern und Projekten konfrontiert sehen, gefördert werden. Diese erlebten Realitäten, wie beispielsweise Armut und Diskriminierung, werden in einen Sensibilisierungsprozess eingebettet, so dass die Freiwilligen diese in einem größeren Kontext wahrnehmen können und sich mit eigenen Wertvorstellungen, Lebensumständen und Prägungen auseinandersetzen können. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen soll im Rahmen der begleitenden Seminare eine Bewusstmachung von sozial und gesellschaftlich wichtigen sowie entwicklungspolitischen Themen erfolgen. In der Gruppe der Freiwilligen kann aufgrund der Beschäftigung mit den erlebten Realitäten und Reflexion dieser Realitäten ein Perspektivwechsel stattfinden, der zu lebenslangem, zivilgesellschaftlichem Engagement führen kann.

Engagement fördern nach Rückkehr:

ODI ist ein durch das Engagement seiner ehemaligen Teilnehmenden (Returnees) getragener Verein. Die Freiwilligen engagieren sich nach ihrer Rückkehr zu ca. 30% weiterhin für den Verein. ODI bildet Teamer für die zukünftigen Auswahlen, Vorbereitungen und Nachbereitungen aus. Dabei haben Rückkehrer nicht nur die Chance, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die folgenden Freiwilligengenerationen weitergeben zu können, sondern erhalten eine Vielzahl zusätzlicher Lernmöglichkeiten und Betätigungsfelder für ihr Engagement im Verein. Im Gegenzug tragen die Freiwilligen durch ihre vielfältigen Denkanstöße und Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Vereins bei.

Zudem schaffen sie in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis ein Bewusstsein für internationale Verständigung und entwicklungspolitische Themen und sorgen auch auf diesem Wege für einen Abbau von Vorurteilen. ODI bietet seinen Returnees vielfältige Informationen über mögliche Betätigungsfelder im Bereich des entwicklungspolitischen Engagements auch außerhalb des Vereins an. Die Rolle der Returnees als Multiplikator:innen ist von zentraler Bedeutung für die Stärkung einer globalen sowie nationalen Zivilgesellschaft und der interkulturellen Zusammenarbeit.

 

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