Orientation-Seminare dienen der Vorbereitung internationaler Austauschschüler:innen von Open Door International (ODI) auf ihren bevorstehenden Schüleraustausch in Deutschland. Diese Orientation wurde für eine kleine Gruppe von 5 kolumbianischen Austauschschüler:innen vom Colegio Andino (einer deutschen Schule in Bogotá) von Sara Borngässer organisiert und durchgeführt.
Als die Austauschschüler:innen unter Begleitung von Katharina Oltmanns, die Leiterin für Internationale Projekte am Colegio Andino abends an der Jugendherberge ankamen, war ihnen die Müdigkeit bereits ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder, sie hatten schließlich eine lange Reise hinter sich und manche von ihnen hatten nicht einmal geschlafen. Also wurde nur noch Pizza gegessen und dann ging es auch schon ins Bett. Am nächsten Morgen fuhren wir mit der Bahn zum Seminarraum. Dort angekommen, wurden wir von Vera Flora Jörgens, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende und ihrem Hund Stella in Empfang genommen. Stella wurde schnell in die Herzen der Austauschschüler:innen aufgenommen.
Um die Austauschschüler:innen besser kennenzulernen, füllten sie zunächst voneinander Steckbriefe aus, danach spielten wir Kennenlern-Bingo und andere Spiele. Nach dem Mittagessen stand das Thema „Interkulturalität“ auf dem Plan. Hierzu wurden Übungen auf spielerische Weise durchgeführt. Bei einer Sprichwortübung mussten sie sich Gedanken über die Bedeutung von Sprichwörtern machen. Was ist beispielsweise mit dem Sprichwort „Wie es in den Wald ruft, so schallt es hinaus“ gemeint? Bei einer anderen Übung bekamen die Austauschschüler:innen unterschiedliche nonverbale Rollenanweisungen, nach denen sie sich verhalten sollten. Hierbei kam es zu Missverständnissen und Verwirrung. Sinn und Zweck dieser Übungen war es auf potenzielle Missverständnisse im Alltag vorzubereiten und ihnen Vorschläge zu geben, wie sie damit umgehen können.
Als nächstes wurde über Klischees, Stereotypen und Vorurteile zu Deutschland gesprochen: Trägt wirklich jede:r Deutsch:e eine Lederhose? Welche Klischees, Stereotypen oder Vorurteile treffen überhaupt zu? Gibt es bestimmte Erfahrungen, die man erst sammelt, wenn man sich länger in Deutschland aufhält? All diesen Fragen widmeten wir uns an diesem Nachmittag. Zum Abendessen gab es dann zum ersten Mal Döner – ein absolutes Highlight.
Danach ging es im Programm weiter mit „Health and Safety“. Unter dem Motto „Mit uns nicht!“ stellt sich ODI entschieden gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch. Daher wollen wir im Rahmen des „Health and Safety“-Teils des Seminars sicherstellen, dass unsere Austauschschüler:innen bestmöglich vorbereitet sind, wenn es um ihre Sicherheit und ihren Körper geht und dass sie wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie von sexueller Gewalt oder Missbrauch betroffen sind. Der nächste Tag begann mit einem morgendlichen Spaziergang entlang des Rheinufers zum Seminarraum, wo es um die Themen „Kulturschock“ und „Leben in der Gastfamilie“ ging. Beim Thema „Kulturschock“ wurde der Austausch mit einer Achterbahnfahrt verglichen. Beides ist geprägt von Höhen und Tiefen. Den Austauschschüler:innen soll hierbei klarwerden, dass Tiefs normal sind und dass auf jedes Tief auch wieder ein Hoch folgt.
. Als nächstes ging es um das Thema „Leben in der Gastfamilie“. Hierzu überlegten sich die Austauschschüler:innen Antworten auf die Fragen „Wie kann ich im Haushalt helfen?“, „Wie kann ich mich bedanken?“ und „Welche Probleme kann es in der Gastfamilie geben?“. Die Ergebnisse wurden im Anschluss gesammelt und besprochen. Zudem sprachen wir über hilfreiche Tipps und Tricks, die vorherige Austauschschüler:innen den neuen Austauschschüler:innen hinterlassen hatten. Am Nachmittag kam es dann zu einem weiteren Highlight des Seminars: Die „Köln-Quiz-Rallye“. Diese führte durch Köln, wobei sie 15 Fragen beantworten sollten, wie zum Beispiel: „Welche Hausnummer hat der Kölner Dom?“ oder „Wie viele Tonnen wiegen die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke?“. Während der Rallye lernten sie Köln kennen; fanden heraus, wie Pfand funktioniert; und gingen shoppen. Die Siegerehrung fand im Büro von ODI statt.
Anschließend verfassten die Austauschschüler:innen einen sogenannten „Brief an sich selbst“, in dem sie über ihre Ängste, Sorgen, Hoffnungen und Erwartungen bezüglich des Austauschs schrieben. Diesen Brief werden sie kurz vor ihrer Abreise wiederbekommen, um dann zu sehen, wie sehr sie sich während des Austauschs entwickelt haben. Am Tag der Abreise wurden morgens letzte Formalitäten und die Programmregeln geklärt. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, brachen wir zum Hauptbahnhof auf, aßen dort ein letztes Mal zu Mittag und verabschiedeten uns dann, bevor sich jede:r Austauschschüler:innen auf den Weg zu seiner:ihrer Gastfamilie machte.
Insgesamt war das Seminar sehr kurzweilig und geprägt von vielen schönen Momenten. Wir wünschen unseren Austauschschüler:innen einen unvergesslichen Austausch mit vielen spannenden Erfahrungen und dass sie lang haltende Freundschaften knüpfen.